Apple hat seinen kleinsten Mac mit einem großen Update runderneuert. Wie gut ist das neue Design? Bleibt er weiterhin so leise wie seine Vorgänger? Und wie viel Leistung bringt der M4 Pro. Wir haben den Mac mini 2024 getestet.
Um es gleich vorwegzunehmen: Der neue Mac mini mit M4 Pro ist Apples bestes Produkt des Jahres 2024. Das iPad Pro mit M4 ist zwar nahe dran, doch der kleinste Desktop-Mac überzeugt mit Verbesserungen in allen Disziplinen: Design, Anschlüsse und Leistung.
Mit kompakterem Design, spürbarem Leistungsplus und praktischen Front-Anschlüssen modernisiert Apple seinen kleinsten Desktop-Mac genau dort, wo es zählt. Ob der hohe Aufpreis zum Standard M4 Modell gerechtfertigt ist, hängt stark vom individuellen Einsatzzweck ab. Für die meisten Nutzer dürfte der günstigere M4 die bessere Wahl sein – doch wer die Power braucht, bekommt mit dem M4 Pro ein echtes Arbeitstier.
Design und Anschlüsse
Apple hat beim neuen Mac mini radikal aufgeräumt: Das Gehäuse misst nur noch 12,7 x 12,7 Zentimeter und ist damit deutlich kompakter als sein Vorgänger, wenn auch etwas höher. Die augenfälligste Neuerung findet sich an der Vorderseite: Erstmals verbaut Apple hier zwei USB-C-Anschlüsse sowie einen Kopfhöreranschluss. Ein längst überfälliger Schritt, der den Mac mini im Alltag deutlich praktischer macht.
Die Rückseite wartet beim Pro-Modell mit drei zukunftssicheren Thunderbolt-5-Ports auf, dazu kommen HDMI und ein LAN-Anschluss, der optional auch mit 10 Gigabit zu haben ist. Die Power-LED fällt nun größer aus und erinnert an den Mac Studio. Einziger Wermutstropfen ist der neue Standort des Einschaltknopfs an der Unterseite – dieser ist ohne Anheben des Geräts kaum zu erreichen.
Leistung, die beeindruckt
Die Benchmark-Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Im Geekbench-Test erreicht der M4 Pro 3855 Punkte im Single-Core-Test, was einem Plus von 47 Prozent gegenüber dem M2 Pro entspricht. Im Multi-Core-Bereich sind es sogar 53 Prozent mehr mit 21.900 Punkten. Auch die GPU legt mit einem Metal Score von 106.456 deutlich zu (+27%).
Noch aussagekräftiger sind die Praxistests: Ein 8:17-minütiges 4K-Video rendert der M4 Pro in Final Cut Pro in 6:42 Minuten – über eine Minute schneller als der M2 Pro. Bei der Entwicklung mit Xcode halbiert sich die Kompilierungszeit der Apfelfunk-App von 48 auf 27 Sekunden. Selbst KI-Anwendungen profitieren spürbar: Die Transkription einer 1,5-stündigen Audiodatei mit Mac Whisper beschleunigt sich von knapp 4 auf unter 3 Minuten.
Leise Kraft
Beeindruckend ist, wie leise der M4 Pro dabei bleibt. Im normalen Betrieb ist der Lüfter praktisch nicht zu hören. Selbst unter Volllast, etwa beim Gaming, bleibt das Geräuschniveau moderat – vergleichbar mit leisem Atmen. Nur bei dauerhafter Höchstlast wird eine spürbare Wärmeentwicklung bemerkbar. Die vielfach diskutierten Bedenken über die Lautstärke erweisen sich damit als unbegründet.
Der Preis der Leistung
Mit einem Einstiegspreis von 1.649 Euro für den M4 Pro ist der Preissprung zum normalen M4 (ab 699 Euro) beträchtlich. Die getestete Konfiguration mit 14-Core CPU, 20-Core GPU, 48 GB RAM und 1TB SSD schlägt mit 2.569 Euro zu Buche. Maximal ausgestattet kostet der kleine Mac sogar 5.449 Euro.
Kritik verdienen vor allem die hohen Aufpreise für RAM- und SSD-Upgrades. Da keine nachträgliche Aufrüstung möglich ist, muss man sich bei der Konfiguration gut überlegen, wie viel Speicher man in Zukunft benötigen wird. Immerhin macht Thunderbolt 5 externe Speicherlösungen zu einer praktikablen Alternative.
Für wen lohnt sich welches Modell?
Der M4 Pro richtet sich klar an professionelle Anwender: Video- und Foto-Profis profitieren von der schnelleren Renderzeit, Entwickler von kürzeren Kompilierungszeiten. Auch wer viel mit KI-Tools arbeitet oder andere rechenintensive Software einsetzt, wird die Mehrleistung zu schätzen wissen.
Der normale M4 ist dagegen die vernünftigere Wahl für die meisten Anwender. Office-Aufgaben, Webbrowsing und gelegentliche kreative Arbeiten meistert er mit Bravour. Das gesparte Geld ist in mehr RAM oder SSD-Speicher meist besser investiert als in die zusätzliche CPU-Power des Pro-Modells.
Fazit
Der neue Mac mini M4 Pro ist ein beeindruckendes Stück Technik, das in allen relevanten Bereichen Fortschritte macht: Er ist kompakter, deutlich schneller und dank Front-Anschlüssen praktikabler als sein Vorgänger. Die hohen Aufpreise für Speicher-Upgrades sind der einzige echte Kritikpunkt.
Während der M4 Pro für professionelle Anwender eine exzellente Wahl ist, bietet der normale M4 für die meisten Nutzer das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit Thunderbolt 5 und der starken M4-Generation ist der neue Mac mini in beiden Varianten optimal für die Zukunft gerüstet. Wer die Leistung braucht und das Budget hat, bekommt mit dem M4 Pro einen kompakten Kraftprotz, der selbst anspruchsvollste Aufgaben souverän meistert.