iPad Mini im Test: Das Kleine – ganz groß

iPad Mini im Test: Das Kleine – ganz groß

iPad Mini 2021

Apple hat das iPad Mini im Jahr 2021 runderneuert. Größerer Bildschirm, A15-Chip, USB-C, Touch ID im Powerbutton und mehr sind Kaufanreize. Wir haben das neue Modell getestet.

Mit größeren Bildschirmen bei ansonsten gleicher Gerätegröße ist es wie mit Preisrabatten: Wer soll etwas dagegen haben? Im Falle des iPad mini von Apple, das jetzt mit schmaleren Rändern und mehr Displayfläche runderneuert erschienen ist, darf der nun 8,3 statt 7,9 Zoll große Bildschirm aber als besonders erfreulich bezeichnet werden. Schließlich fallen bei so einem kleinen Format Vergrößerungen deutlich mehr ins Gewicht als bei größeren Geräten.

Dass das Mini überhaupt eine Renaissance erlebt, galt überdies keineswegs als ausgemacht. Vor neun Jahren, im November 2011, erschien das erste iPad mini. Nach Jahresschritten bis zur vierten Generation im Jahre 2015 war plötzlich erst einmal für vier Jahre Schluss mit. In den folgenden Jahren flogen bereits die virtuellen Aasgeier über dem kleinen, in die Jahre gekommenen Tablet. Die ersten Nachrufe waren längst geschrieben, bis Apple im März 2019 auf einmal den Nutzerliebling wieder auffrischte.

iPad Mini von vorne
Liegt gut in der Hand: Das neue iPad mini.

Design mit Zukunft

Die jetzt veröffentlichte sechste Generation (Preis: ab 549 Euro), die wir einige Wochen lang testen konnten, ist jedoch ein ganz anderes Kaliber und ein deutliches Bekenntnis zur Zukunft des Mini-Tablets. Sie ähnelt äußerlich dem kantigen Design des iPad Air und der Pro-Linie mit dem glatten Stahlrahmen. Anders als bei den Pro-Geräten, aber wie beim Air, wird es mit der Touch-ID-Fingerabdruckerkennung gesichert. Diese sitzt oben rechts im Einschaltknopf. Und das neue iPad mini hat unten einen USB-C-Anschluss. So hat künftig also nur noch das günstigste iPad den Apple-eigenen Lightning-Anschluss.

USB-C Anschluss des iPad mini
Neuer Anschluss: USB-C statt Lightning.

Beste Ausstattung

Sehr zeitgemäß ist auch die weitere Ausstattung: Der neueste A15-Prozessor, der aus dem iPhone 13 bekannt ist, 5G-Mobilfunk (gegen Aufpreis) und 12 Megapixel-Kameras vorne und hinten verleihen dem neuen Mini fast schon Pro-Charakter. Dank Center Stage gibt es auch die virtuelle Kameraführung bei Videokonferenzen, bei der einem die Kamera scheinbar folgt. Durch die glatten Kanten lässt sich nun als Stift der Apple Pencil der 2. Generation magnetisch andocken.

Das LCD-Display entspricht in Farbraum und mit seiner Anpassung an das Umgebungslicht dem üblichen hohen Standard bei Apple. Anfängliche Aufgeregtheiten im Netz über unterschiedlich schnell aufbauende Halbbilder konnten wir im Test nicht als störend nachvollziehen.

Touch ID im Power Button
Das iPad Mini hat wie das iPad Air einen Touch ID Sensor im Power Button eingebaut.

Noch zeitgemäß?

Doch ist so ein kleiner Bildschirm heute überhaupt noch zeitgemäß? Tatsächlich ist das iPad mini mit seinem 8,3-Zoll-Display und wahlweise 64 oder 256 GB Speicher gar nicht so viel größer als das größte iPhone 13 Pro Max mit 6,7 Zoll. Aber um den Markt für das Mini zu sehen, darf nicht nur auf die Größe geblickt werden: Das größte iPhone kostet nämlich mindestens 1249 Euro, das iPad Mini ist ab 549 Euro erhältlich. Wer dieses Format nur für das Lesen von E-Books, zum Internetsurfen oder Mails schreiben haben möchte, aber nicht unbedingt Telefonie benötigt, greift preislich lieber zum kleinsten Tablet statt zum größten Smartphone.

Die Rückseite
Die Rückseite mit der 12 Megapixel Kamera.

In der Praxis

Und noch etwas zeichnet ein Tablet im Vergleich zum Smartphone aus: Das andere Seitenverhältnis. Smartphones sind eher schmaler angelegt. Das iPad mini macht sich mit dem Pencil auch gut als kleines digitales Notizbuch. Es lädt dazu ein, sich Serien und Filme darauf anzuschauen oder Texte zu lesen.

Woran man sich in der Praxis reiben kann, ist, wie wenig Apple seine Software auf die verschiedenen iPad-Größen einstellt. Nur ein Beispiel: Die neueste Betriebssystem-Version iPadOS 15 lässt aufgrund der neuen Widgets mehr Abstand zwischen Icons und Rand, was auf großen Geräten vorteilhaft aussieht. Auf dem Mini ist das hingegen Platzverschwendung und es wäre auch in der unteren Icon-Leiste sinnvoller, weniger Symbole als auf den größeren Geräten anzuzeigen, weil es alles sehr gedrängt und klein aussieht.

Apple sieht an anderer Stelle offenbar selbst, dass nicht alle iPads in eine Schale geworfen werden sollten. Ein Magic Keyboard zum produktiven Arbeiten oder einen Gehäuseanschluss für eine Tastatur wie bei den größeren Modellen gibt es zum Beispiel nicht. Klar, man kann sich mit Bluetooth-Zubehör behelfen – aber es passt zu dem Eindruck, dass dieses Gerät eher für konsumierendes Nutzen erdacht ist.

Fazit

Das iPad mini liegt buchstäblich auf der Hand. Das macht es zu einem angenehmen Weggefährten. Und hat auch in beruflichen Umgebungen durchaus seine Fans, nämlich überall dort, wo ein Bildschirm dieser Größe nützlich ist, etwa an der Rezeption in Hotels, zur Aufnahme von Bestellungen in der Gastronomie oder in Verkaufsräumen beim Beratungsgespräch.

Aber am Ende gilt für das sechste iPad mini, was schon für das erste galt: Die Größe ist Geschmacksache. Und einige Nutzer lieben kleine Tablets. Für sie ist diese neue Ära des Mini-Tablets zweifellos ein Freudenfest.


Hörtipp: Über das neue iPad Mini haben wir auch im Apfelfunk Podcast ausführlich gesprochen (Folge 296).

Geschrieben von
Malte

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