Apps Made In Germany: Things

Apps Made In Germany: Things

In unserem Countdown auf die WWDC 2021 stellen wir Apps vor, die in Deutschland entwickelt werden. Ein ausführliches Gespräch gibt es jeweils im Apfelfunk und an dieser Stelle einige Auszüge. In Teil 2 erzählt uns Werner Jainek, wie es dazu kam, dass Things eine der ersten 500 Apps im iOS App Store war.

Werner Jainek und sein Team von der Stuttgarter Firma Cultured Code sind mit ihrer App Things in die Geschichtsbücher eingegangen: Sie gehörten zu den ersten 500, die im Jahr 2008 bei der Eröffnung des virtuellen Softwareladens mit von der Partie waren. Also dort, wo heute Milliarden von Euro jedes Jahr umgesetzt werden und längst eine siebenstellige Zahl von Apps vorzufinden ist.

Things ist eine To-Do-App, also eine Software, mit der vereinfacht gesagt Stichwortlisten angelegt werden können, was zu erledigen ist. Tatsächlich ist der Funktionsumfang viel größer – es lassen sich damit problemlos auch komplexe Projekte managen.

Das Gespräch mit Werner im Apfelfunk gibt es in Folge 276 (ab 0:54:00):

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Apps in dieser Sparte gibt es mittlerweile viele. Zu der Zeit, als Things herauskam, galt die Idee, eine solche Software zu schreiben, noch als abwegig, erinnert sich Jainek. „Das hat damals keiner ernst genommen.“ Aber damit ging es Things am Ende so wie dem iPhone, das auch anfangs belächelt wurde und dass die Welt der mobilen Geräte und den Mobilfunkmarkt umkrempelte.

Dabei wollten Jainek und sein heute 11 Köpfe zählendes Unternehmen eigentlich erst eine Mac-App schreiben. Vor Things hatten sie sich an einem Entwickler-Tool probiert, mit der Dateien der Layoutbeschreibungssprache CSS inspiziert werden können. Der geschäftliche Erfolg blieb aus, so schwenkte das Team um auf Things. Als Apple nach dem ersten iPhone Ende 2007 ankündigte, dass darauf künftig native Apps zugelassen werden, änderte man bei Cultured Code schnell die Pläne. Obwohl die Firma zu der Zeit kein Geld verdiente und viel Kraft in die Mac-App gesteckt wurde, wollten sie jetzt zu den ersten gehören. Kurz vor Abgabefrist war die App fertig.

Heute liegt Things in der dritten Hauptversion vor, wird fortwährend aktualisiert und hat zwei der weltweit beachteten Apple Design Awards gewonnen. Es gibt Versionen für iPhone, iPad und den Mac.

Die App sticht aber nicht nur wegen ihres Timings aus der Masse heraus. Die Macher von Things legen auch besonderen Wert auf das Design ihrer App. Aus diesem Grunde behaupten sie sich auch erfolgreich gegen viele so genannte Freemium-Apps, die kostenlos heruntergeladen werden können und erst für mehr Funktionen Geld verlangen. Things hingegen ist noch eine Kauf-App im klassischen Sinne. Sie kostet 10,99 Euro auf dem iPhone, 21,99 Euro für die iPad-Version und 54,99 Euro für den Mac.

Die App nutzt nicht das Standard-Design Apples, aber doch eines, das sich sehr harmonisch an das Gerät anpasst. Laut Werner Jainek „verschwindet die App idealerweise während der Benutzung“, soll heißen: Sie soll dem Nutzer helfen, sich aber nicht selbst in den Vordergrund spielen. „Es ist ein sehr persönliches Tool, eine Unterhaltung mit sich selbst“, erklärt der Gründer. Aus dem Grunde findet jede Designänderung mit Bedacht statt, wird lange diskutiert und in verschiedensten Ausführungen erprobt, bevor sie Eingang in die Software findet.

Und das ist auch der Tipp, den Jainek dem Entwickler-Nachwuchs gibt: Sich zu vergegenwärtigen, wie schwierig es ist, sehr gute Software herzustellen. Die jährliche Weltentwicklerkonferenz WWDC bietet in der Präsenz die Gelegenheit, mit Apple-Entwicklern ins Gespräch zu kommen. Das ganze Jahr über sammeln Jainek und seine Leuten Fragen und Problemstellungen, um sie in Kalifornien zu diskutieren. Letztes und dieses Jahr konnte die WWDC wegen Corona nur online stattfinden. Das ist für eine deutsche Entwicklerschmiede praktisch wegen des wegfallenden Anfahrtsweges, doch sie schätzen andererseits auch die Möglichkeit, Kollegen aus aller Welt zu treffen.

Weiterführender Link: Website von Things

Geschrieben von
Malte
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1 Kommentar
  • Moin,
    auch diese „App Made in Germany“ war wieder nett und spannend zuzuhören. Ich würde mich freuen, wenn ihr Einblicke dieser Art hin und wieder in den Podcast einfließen lassen würdet. 🙂

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