Apps Made In Germany: Ulysses

Apps Made In Germany: Ulysses

In unserem Countdown auf die WWDC 2021 stellen wir Apps vor, die in Deutschland entwickelt werden. Ein ausführliches Gespräch gibt es jeweils im Apfelfunk und an dieser Stelle einige Auszüge. In Teil 1 erzählt uns Max Seelemann, wie die weltweit erfolgreiche Schreib-App Ulysses zustande kam.

Schriftsteller, Journalisten und viele Menschen weltweit, die gerne Texte schreiben, schätzen sie: Die App Ulysses für Mac, iPad und iPhone erfreut sich großer Beliebtheit. Vor allem in den USA und China ist sie besonders erfolgreich. Sie gewann den begehrten Apple Design Award, wurde zwei Millionen Mal heruntergeladen, zählt 50 000 Abonnenten und wird in 148 Ländern eingesetzt. Was viele nicht wissen: Die App kommt aus Deutschland und wird in Leipzig entwickelt.

Die App ist aber auch ein Beispiel dafür, wie der digitale Vertrieb von Software über App Stores in den ersten beiden Jahrzehnten der 2000-er-Jahre die Software-Landschaft nachhaltig verändert hat. So sagt Max Seelemann, Entwickler und Geschäftsführer von Ulysses, dass die App vor zehn Jahren fast vor dem Aus stand. 2002 als Freizeitprojekt entwickelt, standen Seelemann und sein Mitstreiter Marcus Fehn vor der Frage, wie es angesichts ihrer beruflichen Entwicklung mit der App weitergeht. Entstanden war die App, weil Fehn seinerzeit in einer Mailingsliste nach einem Entwickler suchte, der ein geeignetes Schreibprogramm für sein Buchprojekt entwickelt. Daraus entstand eine Zusammenarbeit mit dem halb so alten Seelemann, die Ulysses zum Ergebnis hatte.

Doch dann kam der Mac App Store, erinnert sich Seelemann. Binnen kürzester Zeit spielte die flugs dort bereitgestellte App den Jahresumsatz des Vorjahres ein und die jungen Entwickler entschieden sich, eine Firma zu gründen und das Projekt zu professionalisieren. Später veröffentlichten sie Ulysses auch für das iPad und für das iPhone.

Das Gespräch mit Max im Apfelfunk gibt es in Folge 275
(Zeitmarke: 1:11:00):

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Wer als Entwickler zum Beispiel bei Apple Apps in den App Store zum Verkauf stellt, muss Apple an den Umsätzen beteiligen. 30 Prozent betrug der Anteil bislang. Zum Jahreswechsel hat Apple ein Programm aufgelegt, das den Anteil sogar auf 15 Prozent reduziert, sofern der Jahresumsatz unter einer Million US-Dollar liegt. Im Gegenzug kümmert sich der IT-Konzern um alle Belange der Zahlungsabwicklung, stellt die technische Plattform bereit und vermarktet die Apps auch, etwa durch Empfehlungen besonders gelungener Apps. Durch den App Store erreichen Entwickler laut Seelemann auch leichter ausländische Märkte und müssen sich nicht mit deren Eigenheiten vertraut machen.

Für den App-Standort Deutschland sprechen seiner Ansicht nach unter anderem die günstigeren Lebenshaltungskosten als zum Beispiel im Silicon Valley in den USA. Einmal im Jahr bietet Apple mit der Weltentwicklerkonferenz WWDC die Möglichkeit für Entwickler, sich in Kalifornien über Neuheiten zu informieren, mit Apple-Ingenieuren zu sprechen und andere Entwickler zu treffen. Dieses Jahr muss die WWDC allerdings abermals wegen der Corona-Pandemie online stattfinden.

Jungentwicklern rät Seelemann dazu, Projekte einfach mal zu starten und nicht zu viele Bedenken zu haben. Zudem sei es wichtig, Feedback ernst zu nehmen, es aber gleichzeitig nicht all zu wörtlich zu nehmen, sondern lieber eigene Lösungsansätze zu überlegen.

Weiterführender Link: Website von Ulyssees

Geschrieben von
Malte
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4 Kommentare
  • Für mich ist die größte Frage, wie man bei den potenziellen Kunden bekannt wird — ohne eigenes Budget für die Werbung. Allein auf die Suche im App Store kann man sich nicht verlassen, und in den sozialen Netzwerken muss man irgendwie den Fuß in die Tür bringen. Aber wie?

  • Hallo Malte und Jean-Cloude.
    Wusste gar nicht, dass JC so lange schweigen kann Das Interview war wirklich hoch interessant und ich finde es sehr gewinnbringend für uns User aber sicher auch für die Entwickler wie ihn, wenn mal so „geratscht“ wird. Kam sehr sympathisch rüber und erlaubt Einblicke die auch eher zu einem Kauf animieren als klassische Werbung. Diese Art der Präsentation könnte man als neues Werbekonzept etablieren.
    Kauf, weil Firma oder Entwickler sympathisch oder cool oder, oder.

    PS: Ich habe auch so einen Schirm der wohl einen Airtag bekommt. Orange, mit Aufdruck von IT-Firmen die es teilweise nicht mehr gibt. Werbegeschenk natürlich. ツ
    Wir IT-ler sind halt anders …

    PPS: Macht einfach weiter so. Ihr seid ein gutes Gespann und es macht Spaß euch auch lange zuzuhören.
    Freue mich und bin gespannt auf die WWDC. Vielleicht fange ich jetzt als alter auch mit Coden an. Mich regen manche Apps so auf (wichtige Kleinigkeiten), dass ich es besser haben will.

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