Apple hat nach vier Jahren das iPad Mini erneuert. Mit dem kleinen Tablet gibt es jetzt so viel Auswahl wie noch nie. Die iPad-Verkäufe steigen weltweit an. Kein Wunder.
[su_dropcap]A[/su_dropcap]us der Rückschau wird einem oft einiges klarer. Als Apple im Jahr 2015 das erste iPad Pro im 10,5-Zoll-Format präsentierte, schien das ein richtiger Schritt zu sein. Einige Nutzer riefen länger schon nach größeren Bildschirmen. Wenig verwunderlich, dass just in jenem Jahr auch das für längere Zeit letzte iPad Mini erschien. Mit seinem 7,9-Zoll-Display passte es irgendwie nicht mehr so recht zum Größenrausch der Gadget-Hersteller.
Vier Jahre später wissen wir, dass die Entwicklungen des Jahres 2015 für Apple nicht so segensreich waren. Die Verkaufszahlen brachen weltweit ein, was sicherlich auch etwas damit zu tun hat, dass die Menschen Tablets länger nutzen als Smartphones. Aber gestiegene Preise und die neuen – die bisherigen Größen verdrängenden – Formate dürften auch eine Rolle gespielt haben.
Eine neue iPad-Ordnung
Beginnend mit vergangenem Jahr hat Apple sein Tablet-Gefüge neu geordnet. Es gibt die nahezu rahmenlosen iPad Pros mit 11 und 12,9-Zoll-Display. Es gibt ein Einstiegs-iPad mit dem klassischen 9,7-Zoll-Format. Und seit diesem Frühjahr gibt es neue Versionen vom iPad Mini (7,9 Zoll) und vom iPad Air (10,5 Zoll). Kurzum: Für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel ist etwas dabei.
Das iPad Mini sieht trotz der längeren Zeit ohne Aktualisierung wie sein Vorgänger aus. Es hat im Inneren und bei den Funktionen aber einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht, weil es viel aufgeholt hat, was Apple zwischenzeitlich in seine anderen Tablets eingebaut hat. Dazu zählt etwa die Unterstützung des Eingabestifts Apple Pencil. Die Kameras sind mit 8 (Rückseite) und 7 Megapixel Auflösung leistungsfähiger. Bemerkenswert ist das Display mit P3-Farbraum und True Tone, einer Technik, die das Bild farblich der Umgebung anpasst. Zudem setzt Apple jetzt auf die neue Laminierung des Displays, wodurch das Bild wie aufgedruckt aussieht. Beim früheren iPad Mini war ein kleiner Abstand zur Displayoberfläche zu erkennen.
Im Inneren verrichtet der A12 Bionic-Chip seinen Dienst. Er steckt auch in den aktuellen iPhones und ist mit 6 Kernen für den Prozessor und vier für die Grafikleistung. Damit gibt es – verkürzt gesagt – nichts im App Store, was auf diesem Gerät nicht geht. Und das sogar ziemlich gut. Nutzer, die nur gerne surfen, schreiben, mailen und hin und wieder mal ein Spiel spielen, müssen sich ohnehin schon seit längerem keine Gedanken mehr darüber machen, ob ein Smartphone oder Tablet performant genug ist.
Neuesten Standards entspricht das iPad Mini auch in Sachen Konnektivität. WLAN nach dem schnellen AC-Standard und Bluetooth 5.0 sind Standard. Gegen Aufpreis gibt es noch LTE-Mobilfunk mit elektronischer SIM-Karte, um auch Datentarife auf dem Gerät sofort buchen zu können.
Mut zu (ein bisschen) Neuem
Wenn es etwas am Mini zu kritisieren gibt, dann, dass Apple nach vier Jahren Pause nicht radikalere Veränderungen am Design und Gehäuse vorgenommen hat. Einige hofften auf ein nahezu randloses Display – gepaart mit der kleinen Gehäusegröße wäre das eine Sensation gewesen. Allerdings auch eine, die den Preis nach oben katalpultiert hätte. Daraus folgend gibt es auch „nur“ den runden Apple Pencil der ersten Generation, der via Lightninganschluss an der Unterseite des Geräts auflädt. Die beim iPad Pro eingesetzte zweite Generation, die kürzer ist, sich magnetisch ans Tablet anheftet und auch kabellos lädt, hätte ein anderes Gehäuse benötigt.
Eine weitere Folge ist der Einsatz des Fingerabdrucksensors Touch ID statt der Gesichtserkennung Face ID. Dies ist freilich eine Entscheidung, die sogar einige freuen dürfte, weil sich die Nutzerschaft munter in Anhänger der jeweiligen Techniken aufteilt.
Warum aber bleibt Apple so zurückhaltend bei der Weiterentwicklung? Die einfache Antwort: Weil Apple es kann. Der Tablet-Markt ist iPad-dominiert. Im Segment der Mini-iPads gibt es nichts Vergleichbares mit diesem Preis-Leistungs-Verhältnis. Deshalb war auch das Raunen jener so laut und anhaltend zu hören, die ein neues Mini forderten.
Für Vorbesitzer ein Must-Have
Lohnt sich der Kauf des iPad Mini der 5. Generation? Wer sein Vorgängermodell durch ein Neues ersetzen will, kann überhaupt nichts falsch machen. Vieles ist besser und an nichts von alledem, was neu ist, kann man sich reiben. Wer erstmals ein Tablet kaufen möchte, sollte sich genau überlegen, wofür er das Tablet benötigt. Der springende Punkt ist die Größe des Bildschirms. 7,9 Zoll hat seine Fans – sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich. Endlich ist der Kauf eines iPads in dieser Größenordnung nicht mehr mit Nachteilen bei der Leistung verbunden.
Über das neue iPad Mini haben wir in Apfelfunk 167 gesprochen:
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