Test: Ein Apple Smart Battery Case – viele Use-Cases

Test: Ein Apple Smart Battery Case – viele Use-Cases

Zusammenfassung:

Seit 2015 gibt es den aus Sicht Apples perfekten Zusatzakku fürs iPhone. Wir haben die neue Variante für das iPhone 11 Pro getestet.

Eigentlich dürfte es die Powerbanks und Extra-Akkus dieser Welt gar nicht mehr geben. Jedes Jahr hören wir bei der Vorstellung neuer Smartphones, wie auskömmlich der eingebaute Akku für den Tag ist. Oder wie flexibel der Nutzer kabelgebunden und kabellos jederzeit und überall aufladen kann. Und tatsächlich dürfte das Gros der Nutzer keinen wirklichen Bedarf haben, seinen Smartphones einen Reservekanister zur Seite zu stellen. Eher ist es ja diese Panik, die man aus dem Auto kennt, wenn die Reserveanzeige aufleuchtet, es piept und manch einer denkt, jetzt ende die Fahrt jeden Augenblick abrupt. Wie sagt man hier im Nordwesten Deutschlands dann gerne: Das reicht noch bis Bremen. Und das ist auch tatsächlich so.

Die Hersteller stehen indessen Jahr für Jahr vor der Frage, wie groß sie den eingebauten Akku machen. Mehr Last für den Nutzer oder lieber etwas weniger Ausdauer für bessere Tragbarkeit? Permanent arbeiten Apple und die anderen daran, den optimalen Kompromiss zu finden. Wie ein Regenschirm, der einerseits handlich und leicht bleiben soll, unter den sich andererseis aber möglichst viele versammeln können.

Aber es gibt sie eben doch: Die Powernutzer, denen kein zeitgemäßer Smartphone-Akku dieser Welt genügen würde, weil sie so viel telefonieren, videografieren, chatten oder Games spielen. Sie träumen natürlich auch vom eingebauten Akku oder eher noch der Brennstoffzelle, die keinen Wunsch übrig lässt. Aber sie sind es gewöhnt, ihrem Smartphone per Zusatz einen langen Atem zu geben.

Was das Battery Case bequemer macht

Apple führte im Jahr 2015 das Smart Battery Case ein, damals für das iPhone 6s. Der Ansatz des iPhone-Herstellers ist ein anderer als jener der Zubehörbauer. Die Zusatzbatterie wird nicht per Kabel verbunden und nach Gebrauch wieder in einer Tasche verstaut. Das Smart Battery Case wird als eine Hülle über das iPhone gestülpt. Auf seiner Rückseite hat es einen deutlich erkennbaren rechtwinkligen Buckel. Dort steckt der Extraakku drin. Ein Extrakabel braucht der Nutzer dagegen nicht. Es wird – wie sonst auch – einfach das Lightningkabel angeschlossen, um aufzuladen. Den Rest machen das Smart Battery Case und das iPhone unter sich aus.

An diesem grundlegenden Konzept hat sich auch mit der neuen Version für das iPhone 11 Pro und 11 Pro Max nichts geändert. Das für Apple-Verhältnisse etwasseltsame Design, das am Anfang viel Kritik bekam, ist ebenso geblieben wie die Einfachheit. Wer sich alte Bilder und das neue Case ansieht, kann allerdings schon einige Veränderungen erkennen.

Nach dem ersten Auspacken fällt einem erst einmal die griffige Ummantelung auf, die ein Abrutschen des Geräts aus der Hand effektiv verhindert. Der Rutschschutz geht fast schon einen Schritt zu weit, denn aus Hosentaschen ist das darin geschützte iPhone kaum noch herauszubekommen. Aber angesichts des höheren Gewichts und des damit einhergehenden erhöhten Schadenspotenzials bei einem Sturz ist die Rutschfestigkeit natürlich hoch willkommen.

Im Gegensatz zum ersten Battery Case vor fünf Jahren hat Apple den Schwerpunkt nach unten verrückt. Dies hat viele Vorteile. Das iPhone schmiegt sich damit mehr in die Hand, es hat einen guten Schwerpunkt. Und in Zeiten ohne Home-Button, der einem Orientierung gibt, weiß der Nutzer sofort, wie er das iPhone drehen muss – nämlich so, dass die schwerere und dickere Stelle unten ist.

Überhaupt fällt einem beim Testen des Smart Battery Case erstmal auf, wie leicht Smartphones heute geworden sind. Und dass es eigentlich keine Zumutung wäre, wenn sie wieder etwas schwerer werden. Aber das ist eine zutiefst subjektiv geprägte Sichtweise.

Ein zusätzlicher Knopf

Neu hat Apple diesem Battery Case einen zusätzlichen Knopf spendiert, mit dem die Kamera ausgelöst werden kann. Langes Drücken aktiviert die Kamera-App aus dem Stand-by. In der aktiven Kamera löst leichtes Betätigen aus – ganz im Stile eines Fotoapparats, an den sich ältere Generationen sicher noch erinnern. Dieser Fotoknopf ist eine seltsame Ergänzung, schafft Apple damit doch einen nunmehr dritten Weg, in die Kamera zu gelangen und zu fotografieren. Ein Longpress auf dem Sperrbildschirm auf dem Icon aktiviert die Kamera ebenso wie ein Swipe nach links. Ausgelöst wird durch den Softwarebutton auf dem Bildschirm oder wahlweise mit dem Lauter-Hardwareknopf. Warum also nun noch ein dritter Weg? Egal wie: Diese Möglichkeit gefällt. Irgendwie kann man offenbar in diesem Zeitalter der ständigen Kamerabegleitung nie genug Wege haben, einen Moment als Foto oder Video zu verewigen.

Innenansicht des Battery Case

So gut ist der Extra-Akku des Battery Case

Wie aber schlägt sich das Smart Battery Case in seiner eigentlichen Bestimmung? Die Antwort: Unspektakulär gut. Vollständig aufgeladen, soll das Battery Case 50 Prozent mehr Akkulaufzeit ermöglichen. Das überrascht auf den ersten Blick, weil die haptische Größe des Akkus zunächst mehr vermuten lässt. Im Einsatz zeigt sich, dass das Case tatsächlich bei regem Gebrauch einen Tag knapp oder nicht ganz durchhält. Die Kapazität soll bei 1430 mAh liegen. Zum Vergleich: Der Akku des iPhone 11 Pro liegt bei 3096 mAh. Um das herauszufinden, muss man allerdings schon genau hinschauen. Für den Nutzer stellt es sich nämlich so dar, dass bei geladenem Battery Case auf dem iPhone ständig die 100-Prozent-Anzeige mit dem Ladesignal aufleuchtet. Wer wissen will, wie es um das Case steht, muss in den Widgets (Links-Swipe vom Homescreen) nachschauen und dort die Batterieanzeige aktiviert haben. Dort gibt es nämlich die differenzierte Anzeige.

Geheimnisvolle Magie

Dabei ist es so, dass das Smart Battery Case sich zuerst komplett entlädt, bevor der eigentliche iPhone-Akku an der Reihe ist. Scheinbar zumindest. Denn in Wirklichkeit soll es etwas smarter im Hintergrund zugehen. Bei entsprechend hoher Stromzufuhr regeln iPhone und Battery Case unter sich, dass sie entweder beide geladen werden oder bei weniger Energie erst das iPhone. Das iPhone soll obendrein auch bei der Steuerung von Hintergrundprozessen berücksichtigen, dass das nur scheinbar an einem Ladekabel hängt, in Wirklichkeit aber die Stromzufuhr vom Case kommt. Diese Magie behält Apple aber für sich. Hier gilt offenbar der alte Grundsatz: It just works. Der Nutzer bemerkt, wenn er nicht in den Widgets nachschaut, eigentlich nur an der doppelten Batterieanzeige beim Anschließen des Ladekabels, dass etwas anders ist als sonst. Und natürlich an dem Gefühl in der Hand.

Das laut unverbindlicher Preisempfehlung 149 Euro teure Smart Battery Case (Amazon-Affiliate-Links: für iPhone 11, iPhone 11 Pro, iPhone 11 Pro Max) kann übrigens auch kabellos geladen werden. Auch in dieser Beziehung geht es die perfekte Symbiose mit dem iPhone ein.

Das Smart Battery Case gibt es neu für das iPhone 11, iPhone 11 Pro und 11 Pro Max. Es ist in schwarz und weiß sowie für die Pro-Modelle in „Sandrosa“ erhältlich. 

Fazit: Power für Power-User

Für wen rechnet sich das Smart Battery Case? Aus unserer Sicht ist das Gerät tatsächlich vor allem für Powernutzer interessant. Es erspart ihnen zusätzliche Kabel, sie haben es immer dabei und es schützt obendrein das iPhone. Und je nach Empfinden gibt es mit dem Haltegefühl, der leichteren Orientierung und dem Kameraknopf noch ein kleines Extra dazu. Wer nur in größeren Abständen mal etwas Extra-Power benötigt, fährt aber vermutlich mit handelsüblichen Powerbanks deutlich günstiger. Reservekanister gibt es viele. Apples ist halt ein besonderer. Eben ein Battery Case für viele Use Cases.

 

Über das Smart Battery Case sprechen wir auch in Apfelfunk 200:

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Geschrieben von
Malte
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