iPhone 12 Mini im Test: Keine Kleinigkeit

iPhone 12 Mini im Test: Keine Kleinigkeit

Kleine Überraschung im Jahr 2020: Apple führt in seiner Flaggschiff-Klasse das Mini-Format ein. Was das iPhone 12 Mini alles kann und ob das kleine Format Zukunft hat. Ein Apfelfunk-Test.

Jahrelang kannten die Displaygrößen von Top-Smartphones nur eine Richtung: nach oben. Fortschritt drückte sich in Größe aus – zum Leidwesen jener Nutzer, die Gefallen daran finden, ein Handy auch mit einer Hand bedienen zu können. Für die Hersteller war das aber ganz praktisch, denn je mehr ein Smartphone kann, desto mehr Akkuleistung benötigt es auch. Und große Gehäuse bieten mehr Platz für Akku und Technik. Da ist es zu verschmerzen, dass ein größeres Display natürlich auch größeren Akkudurst hat.

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Die neueste Technik zu verkleinern, ist also keine Kleinigkeit. Das iPhone 12 Mini, das Apple im Zuge eines Quartetts aus neuen Geräten herausgebracht hat, suggeriert aber genau das: Mit Preisen ab 778 Euro ist es das günstigste der vier neuen iPhones – und das, obwohl es den Ingenieuren sicherlich einiges abverlangt hat. Wir haben es einige Wochen im Alltag erprobt.

Kleinstes 5G-Smartphone

Da ist zum Beispiel die Unterstützung von 5G-Mobilfunk. Bislang gibt es kein Smartphone dieser kleinen Größenordnung, das den Mobilfunk der Zukunft beherrscht. Der extrem leistungsfähige A14-Chip, der das Gerät antreibt, muss sich ebenso mit weniger Platz begnügen wie die beiden Kameras, eine Weitwinkel- und eine Ultraweitwinkel-Linse, die exakt denen des größeren iPhone 12 entsprechen.

Wie fühlt es sich aber an, ein Top-Smartphone mit so kleinem Display (5,4 Zoll)? Es gibt jene, die gar nichts Besonderes darin finden. Diejenigen, die argumentieren, dass wir früher auch mit so kleinen Smartphones zu tun hatten, übersehen aber, dass der Reigen der Anwendungen, die Art, wie Apps zum Beispiel gestaltet  sind, sich mit dem Wachstum der Displays auch geändert hat. 

Es ist das erste Mal seit dem iPhone 6, dass Apple ein Top-Smartphone in einem kleineren Gehäuse herausbringt. Das iPhone SE, das 2016 und 2020 erschien, besänftigte die Freunde des kleinen Formats, aber es waren am Ende doch Kompromisse.

(Fast) keine Kompromisse

Nicht so beim iPhone 12 Mini: Bis auf den Akku, der aufgrund seiner kleineren Größe etwas weniger Durchhaltevermögen als die großen „Geschwister“ beweist, gibt es leistungsmäßig keinen Unterschied zum iPhone 12 und – erstaunlicherweise – in diversen Disziplinen nicht einmal zur über 1000 Euro teuren Pro-Linie. Der Mini-Besitzer kann also genauso cineastisch perfekte 10-bit HDR-Videos drehen, kann das gleiche bestechende Kontrastverhältnis von 2 Millionen zu 1 auf dem OLED-Bildschirm genießen oder bestechende Nachtaufnahmen machen wie der iPhone-Besitzer mit großem Bildschirm.

Wie fühlt es sich an?

Der zentrale Unterschied, der für Interessierte beim Kauf eine Rolle spielen sollte, sind also weniger die Fähigkeiten als wie es sich anfühlt. Wer von größeren Displaygrößen kommt und viel produktiv mit dem Smartphone arbeitet, sollte berücksichtigen, dass nicht nur das Display kleiner ist, sondern zum Beispiel auch die Bildschirmtastatur. Wer filigrane Finger hat: Kein Problem. Viele Männer dürften aber mit einem Finger locker zwei Buchstaben abdecken. Die Fehlerkennungsrate beim Tippen ist entsprechend hoch. Zum Glück gibt es auch die Wischfunktion, die aus der Kombination das richtige Wort errät – und das oft sehr zuverlässig.

Stichwort Akkulaufzeit

Aber auch den Punkt Akkulaufzeit muss man im Kontext der Nutzung sehen. Das beste technische Smartphone zu besitzen, heißt ja nicht zwangsläufig, dass man ein Vielnutzer sein muss. Manche Anwender wollen einfach nur das Beste, sie wollen – wenn sie gelegentlich ein Foto machen – die bestmögliche Qualität und keine Kompromisse. Genau für diese Zielgruppe bietet sich das Mini perfekt an und dann bemerkt der Nutzer auch gar nicht, dass etwa bei einem 4K-Video am Ende der Aufnahme ein paar Prozent weniger Akkuleistung überbleiben als bei den größeren Modellen.

Diese Ausstattungen gibt es

Das iPhone 12 Mini gibt es in fünf Farbtönen und mit drei Speicherausstattungen.

Das Grundmodell mit 64 Gigabyte Speicher kostet 778 Euro, 128 GB kosten 827 Euro, die maximale Speichergröße von 256 GB schlägt mit 944 Euro zu Buche.

Alle drei Varianten gibt es in den Farbtönen Weiß, Schwarz, Blau, Grün und Rot (Product Red).

Blick in die Zukunft

Wenn man die Reaktionen im Netz liest, hat das iPhone 12 Mini eine regelrechte Euphorie bei Liebhabern kleiner Smartphones ausgelöst. Und hier muss man über den Horizont des diesjährigen Geräts hinausschauen: Die Zeichen stehen gut, dass mit der Aufnahme des Mini-Formats in die Topliga dieses Jahr kein Solo ist, sondern weitere auf der Höhe der Zeit stehende Geräte folgen. Das ist nun wirklich keine Kleinigkeit.

Mehr zum Thema: Ausführlich haben wir das iPhone 12 Mini auch im Apfelfunk besprochen – nachzuhören in Folge 250.

Geschrieben von
Malte
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