Note 1 für Apples Lernprozess

Note 1 für Apples Lernprozess

ARKit 2 - Foto: Apple
Zusammenfassung:

Vor einem Jahr startete Apple eine Bildungsoffensive. Seither ist einiges hinzugekommen. Die Botschaft lautet: Das iPad kann mehr. Und Eltern will Apple im technologischen Zeitalter unterstützen. Aber natürlich geht es auch um die Kunden von morgen.

Der Holztisch vor uns hat ein Loch. Und aus diesem Loch krabbelt die Raupe Nimmersatt und robbt hin zum Apfelbaum mit den großen saftigen Äpfeln. Dass gerade der IT-Konzern Apple mit seinem ikonisch angebissenen Apfel im Logo diese App als schönes Beispiel im App Store featured, ist durchaus erheiternd. Augmented-Reality nennt sich die zugrunde liegende Technologie, die über den Umweg der iPad-Kamera eine Verquickung aus realer und Kinderbuch-Welt auf den großen Tablet-Bildschirm zaubert.  Mit dem iPad vor den ausgestreckten Händen kann sich der Nutzer dieses Szenario aus allen Blickwinkeln ansehen und durch Antippen die Geschichte beeinflussen. Eine Demo der technischen Möglichkeiten. Vor allem aber geht es dem Hersteller aus Kalifornien darum, zu  zeigen, dass das iPad ein Gerät ist, das weit mehr kann, als sich darauf nur Dinge anzuschauen.

Es begann in Chicago

Es ist in diesem Monat ein Jahr her, dass Apple in Chicago ein  günstigeres und leistungsfähigeres iPad vorstellte (Apfelfunk 109). Zugleich verband der Hersteller aus Cupertino die Vorstellung  mit der Botschaft, dass das Tablet auch als Lerngerät im Bildungsbereich eingesetzt werden kann. Das wollen neben Apple noch viele andere, unter anderem Google und Microsoft – geht es doch um die Käufer von morgen. Apples Engagement fürs Klassenzimmer  wirkte aus Sicht des Endnutzers allerdings zuerst wie eine Mitteilung an eine sehr eng umrissene Zielgruppe. Die Aussage beim größeren Bruder des iPads, dem iPad Pro, dass man damit arbeiten kann und dass es als Ersatz fürs Notebook taugt, war da schon griffiger.

Mehr als ein Klassenzimmer

Doch ein Jahr danach lässt sich feststellen, dass sich seither eine Menge getan hat.  Apples Bemühungen, Kinder und Jugendliche – letztlich aber natürlich auch und vor allem deren Eltern – anzusprechen, wurden fortgesetzt. Längst sind es nicht mehr nur Schulen, die mit der speziellen Classroom-App Möglichkeiten bekommen, das Tablet aktiv für einen sinnvollen   Zweck einzusetzen. Das Eltern sein im technologischen Zeitalter ist ein Thema, das Apple mit viel Energie und einigen interessanten Ideen besetzt.

 

Die E-Book-Reihe "Jeder kann kreativ sein" steht seit einiger Zeit auch in deutscher Sprache zum Abruf bereit.
Die E-Book-Reihe „Jeder kann kreativ sein“ steht seit einiger Zeit auch in deutscher Sprache zum Abruf bereit.

 Jeder kann kreativ sein

Ein Beispiel dafür ist die kostenlose E-Book-Reihe „Jeder kann kreativ sein“ – im Englischen: „Everyone Can Create“ –,  die seit einiger Zeit auch in deutscher Übersetzung vorliegt. Die im Apple-eigenen Onlinebuchladen abrufbaren Bücher ermuntern in kindgerechter Sprache dazu, zu zeichnen, zu fotografieren, zu filmen oder Musik zu machen.  Tatsächlich dürften sich auch einige Erwachsene durch die einfachen Tutorials und Tipps angesprochen fühlen. Da die kostenlos verfügbaren Apple-eigenen Apps als Beispiele dienen, entsteht Käufern ein Mehrwert zum Gerätepreis. Natürlich geht es Apple aber auch darum, die Bindung zum eigenen Produkt zu festigen.

Spielplatz für Programmierer

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Schon länger verfügbar ist die kostenlose App „Swift Playgrounds“. In diesem Spielplatz können Kinder und Erwachsene Programmieren lernen – natürlich am Beispiel der Apple-eigenen Programmiersprache Swift. Im Grundkurs gilt es den animierten Charakter Byte durch eine niedliche 3D-Welt zu bewegen – angetrieben durch Funktionsaufrufe und Programmierschleifen.  Wer für das Thema brennt, kann sich eine große Zahl weiterer Kurse nachladen, die dermaßen in die Tiefen der Programmierung gehen, dass am Ende echte App-Programmierer dabei herauskommen können. Selbst dann kommt das Spielerische aber nicht zu kurz: Von Lego und anderen Herstellern gibt es zum Beispiel Lernroboter, die mit dem iPad per Funktechnik angesteuert werden können.

 

[su_box title=“App-Tipps zum Thema“ box_color=“#dc022a“ radius=“5″]
  • Meine kleine Raupe AR: Die kleine Raupe Nimmersatt wird in erweiterter Realität (AR) zum Leben erweckt.
  • JigSpace: Eine Plattform, um interaktives 3D-Wissen zu erforschen und zu teilen. Wenn man sich fragt „Wie funktioniert das?“, liegt die Antwort direkt vor einem, in 3D.
  • Plantale ist eine Lern-App, die den Nutzer auf eine Reise in das Leben einer Pflanze mitnimmt.
  • Mit GarageBand für iOS kann man seine Musik ganz einfach spielen, aufnehmen und teilen, egal wo man ist.
  • Swift Playgrounds bietet Einsteigern ohne Programmierkenntnisse die Grundlage um Swift zu lernen. Die Schüler lösen Rätsel spielerisch und die App bietet unzählige Heraus­forderungen und fortgeschrittenere Playgrounds, die Apple und andere führende Entwickler entworfen haben.
  • Eine Übersicht der mit Swift Playground steuerbaren Roboter und Drohnen gibt es hier.[/su_box]

 

Alles hat ein Ende

BildschirmzeitNatürlich sollte auch der sinnvollste Einsatz des iPads bei Kindern seine Grenzen haben. Um diese zu setzen, hat Apple seit iOS 12 entsprechende Funktionen in sein Betriebssystem eingebaut. Die „Bildschirmzeit“ erlaubt nicht nur den Überblick darüber, wie viel das Gerät genutzt wurde, sondern es können pro App, App-Gattung oder generell auch Zeitlimits gesetzt werden, nach deren Ablauf das Gerät gesperrt wird. Kommt dann die Nachfrage nach einer kleinen Verlängerung, kann diese  vom Eltern-Gerät für 15, 60 Minuten oder den ganzen Tag gewählt werden. Die Bildschirmzeit ist sozusagen das „digitale Taschengeld“.

App Store mit Kindersicherung

Die Maßstäbe an die eigenen Apps legt Apple übrigens nach eigener Aussage auch an externe Programme in seinem App Store an. Apps für Kinder, die dort nach Altersgruppen angezeigt werden können, werden von der Kontrollstelle App Review doppelt genau geprüft, heißt es. Zudem gelten verschärfte Regeln. So dürfen Kinder-Apps nicht das Verhalten ihrer Nutzer auswerten und auch den Nachwuchs nicht aus der App nach außen auf eine Website führen. So soll gesichert sein, dass der Spaß mit Raupe Nimmersatt nicht nimmersatten Datenkonzernen in die Hände spielt.

Weiterführender Link: Apple hat eine eigene Seite zum Thema Familien. auf der die verschiedenen Angebote zusammengefasst werden

Geschrieben von
Malte
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